Viel wurde in letzter Zeit über ein neues Abo-Modell für Facebook und Instagram spekuliert. Seit dieser Woche herrscht nun Gewissheit, was der Meta-Konzern um seinen Chef Mark Zuckerberg plant.
Künftig muss sich jeder Nutzer der beiden Social-Media-Plattformen entscheiden, ob er die kostenlose Variante oder die werbefreie Version mit einer monatlichen Gebühr nutzen möchte. Damit lösen die Amerikaner das Problem, dass durch eine veränderte Datenschutzsituation in Europa die Verwendung vom Userverhalten zu Werbezwecken neu geregelt wurde.
390 Millionen Euro Strafe für Meta
390 Millionen Euro betrug die Strafe, die eine irische Datenschutzbehörde Anfang des Jahres gegen Meta verhängte. Dabei ging es um Verstöße gegen europäisches Datenschutzrecht, wonach die Verwendung vom Userverhalten zur Anzeige personalisierter Werbung der Zustimmung bedarf.
Meta umgeht dieses Problem nun dadurch, dass sich die Nutzer künftig für eine von zwei Varianten entscheiden müssen. In einem Blogeintrag erklärte das Unternehmen: „Wir glauben an ein werbefinanziertes Internet, aber respektieren den Sinn und Zweck der sich verändernden europäischen Regulierungen und verpflichten uns, sie einzuhalten.“
Meta ohne Werbung für 10 Euro monatlich
Damit Facebook und Instagram die Regeln einhalten können, werden die Nutzer vor die Wahl gestellt. Entweder sie stimmen der Verwendung ihrer Nutzerdaten für personalisierte Werbung zu oder sie zahlen für eine werbefreie Alternative.
Dieses Abo soll laut Meta mindestens 9,99 Euro pro Monat kosten. Dieser Preis gilt allerdings nur für die Desktop-Version. Smartphone-Nutzer müssen für ihre iOS- und Android-Geräte drei Euro mehr, also 12,99 Euro, zahlen, da Meta höhere Kosten durch Provisionen an Apple und Google entstehen.
Preise sollen 2024 steigen
Schließt ein Nutzer, der übrigens über 18 Jahre alt sein muss, das neue Abo-Modell ab und unterbindet damit die Anzeige von Werbung, gilt dies für alle Accounts. Sowohl Instagram als auch Facebook sind dann werbefrei. Allerdings soll dies nur für einen kurzen Zeitraum gelten.
Bereits ab März 2024 werden für ein zusätzliches Konto sechs Euro mehr im Monat fällig. Smartphone-Nutzer zahlen acht Euro, was für Facebook und Instagram insgesamt 21 Euro pro Monat ausmachen würde. Das Angebot wird sich an alle Nutzer in der EU sowie in Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz richten.
Ohne Abo keine Änderung
Entscheiden sich Nutzer gegen ein Abo, müssen sie den neuen Datenschutzbestimmungen einmalig digital zustimmen. Ist dies geschehen, ändert sich laut Meta nichts. Der Nutzer erhält weiterhin personalisierte Werbung, die er jederzeit beeinflussen kann. Zudem gibt ein Tool auf Wunsch Auskunft darüber, warum eine bestimmte Werbung gerade ausgespielt wird und wie der Nutzer sie für sich anpassen oder attraktiver gestalten kann.