DaWanda setzt den Rotstift bei der eigenen Belegschaft an. Wie das Berliner Portal für Handgemachtes jetzt bekannt gab, werden 60 Mitarbeiter entlassen und damit gut ein Viertel der gesamten Stellen gestrichen. Betroffen sind neben dem Hauptquartier in Berlin auch Büros in Spanien und Polen.
Starke Konkurrenz macht Berlinern zu schaffen
Ziel der Entlassungswelle ist es, das Unternehmen aus den roten Zahlen zu führen. 2016 wurde ein Vorsteuerverlust von 4,2 Millionen Euro eingefahren, 2017 soll im Gegenzug profitabel werden. Das Ziel, Gewinne zu erwirtschaften, hat man sich für das dritte und vierte Quartal gesetzt und sieht die Stellenstreichung als unerlässlichen, wenn auch bedauerlichen Schritt in diese Richtung, wie DaWanda-Geschäftsführerin Claudia Helming erklärte. Nur so könne man sich auf die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells konzentrieren und im Wettbewerb bestehen.
Mit „Ebay Kleinanzeigen“ und „Handmade at Amazon“ sind zwei große Unternehmen in das Geschäft mit Selbstgemachtem eingestiegen. Gleichzeitig hat das US-Portal „Etsy“, das als Vorbild für DaWanda gilt, sein Angebot auf den europäischen Markt ausgedehnt.
DaWanda konnte DIY-Trend nicht für sich nutzen
Als Eingeständnis, dass das Geschäftsmodell nicht funktioniert, will man die Entlassungen auch deshalb nicht verstanden wissen. Die Nachfrage nach Do-It-Yourself-Dingen sei in den letzten Jahren stark gestiegen, dem Portal ist es aber nicht gelungen, von diesem Trend optimal zu profitieren. Nun will man sich auf die Verbesserung des Nutzererlebnisses konzentrieren und die Bürokratie im Unternehmen verschlanken, um agiler und technologiegetriebener zu werden, was letztlich zu einem besseren Erlebnis für Käufer und Verkäufer führen soll. Generell will man sich stärker auf Bereiche konzentrieren, die das Wachstum vorantreiben. Als besonders wichtig schätzt das Unternehmen dabei die Verbesserung der mobilen Nutzbarkeit der Plattform und der Auffindbarkeit von Produkten ein.