Apple überarbeitet die Suchfunktion von iOS und MacOS sowie des Sprachassistenten Siri. Lieferte in den vergangenen Jahren Microsofts Bing die Ergebnisse, kommen diese in Zukunft von Google. Apple will damit offiziell mehr Einheitlichkeit schaffen, Branchenbeobachter vermuten aber, dass auch Geld im Spiel war.
Suche von Safari, Spotlight und Siri vereinheitlicht
Seit 2013 war die Bing-Suche in Apples Betriebssystem integriert und wird auch nach der Umstellung nicht vollständig verschwinden. Sucht man künftig mit Hilfe von Siri nach Bildern, sollen diese auch weiterhin von Microsoft geliefert werden. Alles andere, also beispielsweise die Öffnungszeiten von Geschäften, Rezepte oder Informationen zur Lieblingsband, darf Google präsentieren. Weil die Suchmaschine des Online-Riesen schon seit Jahren als Standard im Apple-Browser Safari genutzt wurde, spricht Apple davon, mit der Umstellung ein „konsistentes Web-Such-Erlebnis“ geschaffen zu haben.
Analysten der US-Brokerfirma Bernstein gehen allerdings auch von einem finanziellen Hintergrund aus. Ihrer Meinung nach hat Google Apple bereits 2014 eine Milliarde US-Dollar gezahlt, um die Standardsuchmaschine in Safari zu bleiben. Mittlerweile soll die Summe auf drei Milliarden gestiegen sein. Als Grund für diese Investition sieht man, dass schätzungsweise 50 Prozent der von Google über mobile Suchanfragen generierten Einnahmen über den Traffic von iOS-Geräten erzielt werden.
Neue Suche kommt mit High Sierra-Update
Die Umstellung der Suche fällt mit der Einführung des macOS-Updates High Sierra zusammen und tritt nach der Installation in Kraft. iOS-Nutzer müssen nichts unternehmen, um Siri in Zukunft mit Google suchen zu lassen. Da die Umstellung hier schrittweise erfolgt, kann es aber einige Tage dauern, bis sie für alle iPad- und iPhone-Besitzer umgesetzt wurde.