Wimdu und 9Flats hatten in jüngster Zeit mit finanziellen Problemen zu kämpfen und konnten sich trotz großer Erwartungen nicht gegen den Marktführer Airbnb durchsetzen. Um trotzdem weiter am Markt bestehen zu können, will man nun gemeinsame Sache machen. 9Flats hat deshalb die Übernahme von Wimdu bekannt gegeben.
Fusion soll Stabilität bringen
Gemeinsam sei man der europäische Markführer von Unterkünften im Internet und könne knapp 500.000 Ferienwohnungen vermitteln, ließ 9Flats bei der Ankündigung der Fusion wissen. Auf dieser Basis möchte das zusammengewachsene Unternehmen einen jährlichen Außenumsatz von 100 Millionen Euro erwirtschaften und eine ausgeglichene Bilanz erzielen. Dafür setzt man auf eine Doppelmarkenstrategie. Sowohl 9Flats als auch Wimdu sollen weiterhin als getrennte Anbieter auftreten, sodass sich für die Kundschaft keine offensichtliche Änderung ergibt. Auch intern will man auf die bewährte Struktur setzen. Laut 9Flats-Chef Roman Bach, der künftig das Gemeinschaftsunternehmen leitet, wird keine Wimdu-Abteilung geschlossen. Der rechtliche Sitz wird jedoch nach Singapur verlegt, wohin 9Flats im Frühjahr umgezogen war.
Wimdu und 9Flats zuletzt in Schwierigkeiten
Für das 2011 gegründete Portal Wimdu könnte der Verkauf die letzte Rettung gewesen sein. Anfang August musste man 60 der bis dahin beschäftigten 250 Mitarbeiter entlassen. Gerüchte um eine Abschaltung des Service machten die Runde. Allerdings kann auch 9Flats aktuell nicht als Fels in der Brandung gesehen werden. In den letzten Monaten sorgte man mit ausbleibenden Zahlungen bei den Nutzern für Unmut. Diese sollen mit Management-Fehlern beim Umzug des Unternehmens zusammenhängen und nichts mit einer Zahlungsunfähigkeit zu tun haben, erklärte Bach die Situation. Man sei „definitiv nicht pleite“ und wolle die offenen Fälle so schnell wie möglich bearbeiten. Wie viel sich 9Flats die Übernahme von Wimdu kosten lassen hat, gab das Unternehmen nicht bekannt.