Die in diesem Jahr in Europa in Kraft tretende Datenschutz-Grundverordung (DSGVO) stellt die Betreiber von Internetangeboten in ganz Europa vor ungekannte Herausforderungen. Die Regeln im Umgang mit Nutzerdaten werden strenger. Um die zu erwartenden Schwierigkeiten zu minimieren, wurde jetzt die European netID Foundation ins Leben gerufen, die eine rechtskonforme Login-Lösung bereitstellen will.
Rechtssicherheit gegenüber den Vorgaben der DSGVO
Hinter der Initiative stehen RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 und United Internet. Erklärtes Ziel ist es, mit netID einen Standard zu schaffen, der branchenübergreifend eingesetzt werden kann. Dabei sollen sowohl die Nutzer als auch die Betreiber der Internetangebote Vorteile aus den Lösungen der Stiftung ziehen. Erstere bekommen die Gelegenheit, zentral zu regeln, wem sie ihre Daten anvertrauen und was genau sie preisgeben wollen. Im sogenannten Privacy Center können außerdem Passwörter und Datennutzungszustimmungen verwaltet werden. So erhalten Internetdienste nur Informationen, wenn der jeweilige Nutzer dies im Vorfeld erlaubt hat.
Für die Internetdienste selbst verspricht netID hingegen den Vorteil, Rechtssicherheit zu bieten. Der neue Standard soll bisherige Lösungen ersetzen und so ohne viel Aufwand dafür sorgen, dass Online-Angebote die Vorgaben der DSGVO erfüllen.
netID Foundation für Partnerschaften offen
Dafür, dass netID nicht nur eine Idee bleibt, die in der Branche auf Interesse stößt, aber vom Verbraucher weitestgehend ignoriert wird, könnten die Stiftungsgründer notfalls im Alleingang sorgen. Laut eigenen Angaben erreichen RTL, ProSiebenSat.1 und United Internet mit seinen Marken Web.de und GMX rund 50 Millionen Internetnutzer. Dennoch zeigt man sich für Kooperationen offen und ist laut Jan Oetjen, Vorstand von United Internet, „mit namhaften Unternehmen aus nahezu allen Branchensegmenten im Dialog“.