2015 gründeten Tesla-Chef Elon Musk und der Unternehmer Sam Altman die Firma OpenAI, die sich der Erforschung künstlicher Intelligenzen widmet. Im November 2022 präsentierte OpenAI nun erstmals den Chatbot Chat-GPT. Er soll in der Lage sein, menschliche Dialoge zu verstehen, natürliche Antworten auf Fragen zu geben und sogar Codes zu schreiben.
Was ist Chat-GPT?
Die Firma OpenAI begann im Jahr 2018 mit der Arbeit an dem Tool Chat-GPT (Generative Pre-Trained Transformer), das sie vor rund zwei Wochen nun veröffentlichen konnte. Es handelt sich um eine künstliche Intelligenz in Form eines Chatbots, wie es sie im Internet in vielen Kundensupport-Systemen gibt.
Chat-GPT zeigt sich jedoch deutlich fortschrittlicher. Das Tool beschränkt sich nicht nur auf wenige Antwortoptionen, sondern formuliert längere und kontextbezogene Antworten. Es erlaubt Rückfragen und gesteht sogar eigene Fehler ein. Dass die Texte in ihrer Struktur und ihrem Inhalt überraschend menschenähnlich sind, gewährleistet die Deep-Learning-Technologie. Hierbei greift Chat-GPT auf große Textmengen aus dem Internet zurück und lernt aus ihnen.
Von Google bis Coding: Tool bietet Tausende Nutzungsmöglichkeiten
Chat-GPT präsentiert sich als Universalgelehrter und kommt diesem Anspruch sogar recht nah. Das Tool versteht Arbeitsanweisungen und kann beispielsweise ein Rezept im richtigen Format liefern. Auch medizinische Fragen werden überraschend konkret beantwortet. Die Handlungsempfehlungen können aber selbstverständlich keinen Arzt ersetzen und müssen stets im Hinblick auf die eigene Situation und Gesundheit betrachtet werden.
Für Google hingegen könnte Chat-GPT zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten werden. Die Suchmaschine arbeitet mit Verknüpfungen einzelner Keywords und Websites, zudem muss der Nutzer aus einer großen Auswahl selbst ein Suchergebnis wählen. Chat-GPT dringt von vornherein tiefer in die Bedeutung eines Satzes ein, versteht komplexe Fragen und kann kontextbezogene Antworten geben. Somit werden „Suchergebnisse“ deutlich genauer und relevanter.
Neben dem reinen Beantworten von Fragen kann Chat-GPT auch längere Texte wie Blogeinträge oder gar Gedichte generieren, korrigieren und vereinfachen. Dass es sich um eine AI handelt, merken die meisten Personen beim Lesen kaum, denn Chat-GPT kann sich inzwischen sehr natürlich und menschennah ausdrücken. Doch selbst hier haben die Anwendungsmöglichkeiten noch kein Ende: Das Tool kann sogar codieren und bereits bestehende Codes in verschiedenen Programmiersprachen korrigieren.
Ausblick und Kritik: Was kann GPT noch lernen und was nicht?
Die Möglichkeit zur stetigen Weiterentwicklung ist bei Chat-GPT auf jeden Fall gegeben. Über einen „Try again“-Button lernt die AI, dass die gegebene Antwort noch nicht ideal war. Das bedeutet: Je mehr Menschen Chat-GPT nutzen, desto intelligenter wird es.
In Kombination mit der bereits bestehenden Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten empfinden manche Menschen die Entwicklungsfähigkeit von Chat-GPT als besorgniserregend. Dass das Tool in nächster Zeit Berufe von Redakteuren oder Journalisten ersetzen könnte, sollte jedoch nicht zu befürchten sein: Es kann nicht kritisch denken oder moralische Entscheidungen treffen.
Aktuelle Beiträge kann Chat-GPT ebenfalls nicht verfassen, denn die momentane Wissensbasis endet im Jahr 2021. Einige Suchanfragen bleiben dementsprechend unbeantwortet. Und auch manch andere Behauptung des Tools darf kritisch betrachtet werden. Chat-GPT greift auf Datenmengen aus dem Internet zurück, in dem neben der Wahrheit auch jede Menge Falschaussagen zu finden sind.
Dennoch können wir annehmen, dass Chat-GPT in Zukunft noch von sich hören lässt. Die Anwendungsmöglichkeiten werden steigen und möglicherweise wird die AI bald ein wichtiger Teil unseres alltäglichen Lebens sein. Wer sich daran schon einmal gewöhnen möchte, kann Chat-GPT in der aktuellen Feedback-Phase kostenlos ausprobieren.