US-amerikanischer Medienriese kauft den Performance-Bereich der in Hamburg ansässigen United Digital Group (UDG). Wie soeben bekannt wurde, kauft die börsennotierte Omnicom Group, Inc. das Filetstück der UDG. Damit wechseln, nach gut 7 Jahren UDG, die Agenturen UDG München (ehemals Nonstop Consulting), UDG South (e-Wolff), UDG Köln (Sumo) und UDG London unter das Dach der weltweit drittgrößten Werbeagentur. Wahrscheinlich komplettiert sich diese Liste durch den Werbevermarkter M,P,NEWMEDIA – dies ist jedoch noch nicht bestätigt. Mit mehr als 77.000 Mitarbeitern ist Omnicom in über 100 Ländern aktiv und erzielte 2017 einen Umsatz von 15,2 Milliarden US-Dollar (EBITDA 1,2 Mrd. USD).
Übernahme tritt rückwirkend zum 1. Januar in Kraft
Bisher unterhielt die UDG neun eigenständige Agenturen an elf Standorten in Deutschland und Großbritannien. Mit dem Verkauf verliert die UDG einen wichtigen Bereich, den sie durch eine strategische Partnerschaft mit den verkauften Unternehmensteilen kompensieren möchte.
Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen, angesichts vergleichbarer Übernahmen aus den vergangenen Jahren dürfte dieser aber im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen. Zudem soll der Deal offenbar rückwirkend zum 1. Januar 2018 wirksam werden, da unter anderem die Gewinnabführungsverträge der jetzt verkauften Agenturen mit der Hamburger Muttergesellschaft im Handelsregister allesamt zum 31. Dezember 2017 aufgelöst wurden.
Synergien nutzen – Übernahme bietet großes Potential
Für UDG-Kunden der verkauften Performance-Sparte soll sich durch die Übernahme nichts ändern, vielmehr sollen sich aus dem Deal Synergieeffekte zu weiterem Wachstum ergeben. Auch im Management wird es keine Veränderungen geben, diesem werden weiterhin Dariusch Hosseini, Mathias Sieg (UDG Köln) und Daniel Schetter (UDG München) angehören.
Weitere Verkäufe der UDG durch EQT nicht ausgeschlossen
Nach der Auslösung der Performance-Sparte will die United Digital Group ihren Fokus nun auf die Bereiche Technologie und Consulting legen. Da jedoch die schwedische Investmentgesellschaft EQT eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen UDG hält, ist durchaus denkbar, dass in absehbarer Zeit noch weitere UDG-Unternehmensbereiche veräußert werden, um den Kaufpreis von damals ca. 100 Mio. Euro zu refinanzieren. Ob für die EQT nach der gescheiterten Mission, UDG als Einheit zu verkaufen, noch eine Rendite aus dem Investment zu erzielen ist, bleibt fraglich.