Nutzer vertrauen echten Kundenbewertungen mehr als Influencern

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Früher waren sie eine Randerscheinung, heute sind sie für Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – Influencer. Für nahezu jedes Produktsegment existiert irgendwo da draußen ein Influencer, der gegen Bezahlung Produkte vorstellt und diese seinen Followern empfiehlt. Eine Studie des Online-Marketers „Bazaarvoice“ bestätigt die zunehmende Wichtigkeit der Influencer, denn immerhin gaben 51 Prozent der Befragten an, gegenüber dem Vorjahr mehr Influencer-Content zu konsumieren. Interessant: Für die letztliche Kaufentscheidung sind bei 71 Prozent der Befragten „echte“ Kundenbewertungen aber deutlich wichtiger.

Eine Frage der Authentizität

Die mit 4.000 Teilnehmern durchgeführte Studie fördert ganz klar zutage, worauf es bei Kaufentscheidungen wirklich ankommt. Es geht nicht um Bekanntheit, sondern um Vertrauen. Das wiederum belegt, dass gerade die internetaffinen Nutzer ein gutes Gespür dafür haben, aus welchen Gründen ein Influencer ein Produkt wirklich empfiehlt. Ganz gleich, ob es sich dabei um einen Youtube-Star oder ganz klassisch um einen Journalisten handelt. Wichtig ist den Konsumenten demnach, dass Influencer auch kritisch mit den vorgestellten Produkten umgehen und Negativpunkte als solche ansprechen und diese nicht dem Werbeauftrag gemäß verklausulieren (45 Prozent).

Die große Flut an Influencern, die durch die Marketingeinnahmen angelockt werden, hat in den vergangenen Jahren jedoch zu einem großen Verlust an Authentizität geführt. Ein Trend, der sich über alle sozialen Netzwerke hinweg erkennen lässt. Gerade bei den 18- bis 24-Jährigen haben die sozialen Medien gelitten. Immerhin empfinden nur noch acht Prozent der jungen Befragten Facebook als authentische Content-Plattform. Bei Snapchat und Twitter sieht es mit sieben bzw. sechs Prozent noch schlechter aus. Einen vergleichsweise guten Ruf genießt immer noch Youtube mit gut 30 Prozent Zustimmung als authentische Plattform.

Konsumenten fordern mehr Transparenz von Influencern

Hauptkritikpunkt an den Influencern ist mit 47 Prozent der Relevanzverlust des Contents für die User. Dieses Phänomen kommt häufig bei Influencern vor, die attraktive Deals mit Firmen abschließen, die nur am Rande mit dem eigentlichen Thema des Influencers zutun haben. Ebenfalls kritisiert wird die häufige Wiederholung von Inhalten (43 Prozent) und das mangelnde Verantwortungsbewusstsein der Influencer (31 Prozent). Geht es nach den Konsumenten, könnten die Influencer ihre Authentizität aber über mehr Transparenz wiedergewinnen. Dazu seien der Bazaarvoice-Studie zur Folge aber klare und strenge Regeln für Influencer notwendig (43 Prozent).

Regeln etwa, wie Sie im Fernsehen oder in Printmedien bereits gelten. Bis diese Transparenz und Authentizitätslücke aufgearbeitet ist, bleiben „echte“ Kundenbewertungen für die meisten Befragten ein verlässlicheres Entscheidungskriterium (71 Prozent). Logisch betrachtet ist genau das auch ein vernünftiger Weg, denn wer gibt schon eine ehrlichere Meinung ab, als der Endverbraucher, der durch die Meinungsabgabe keine Vorteile hat? Und ganz nebenbei steigt die Qualität dieses Bewertungskriteriums mit der Menge der abgegebenen Bewertungen nach dem Prinzip der Schwarmintelligenz an.

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